Schluckstörungen können das Essen und Trinken erschweren. Vor allem im Alter ist das Problem häufig.
Das Schlucken nehmen die meisten Menschen als selbstverständlich hin. Das ist weiter nicht verwunderlich, weil der Mensch um die 1000 mal pro Tag Essensbissen, Flüssigkeit oder einfach nur Speichel aus dem Mund in die Speiseröhre befördert. Doch Schlucken ist ein komplexer Mechanismus, bei dem zahlreiche Muskeln und Nerven zusammenarbeiten müssen. Auch ein intakter Speichelfluss ist wichtig, damit das Schlucken problemlos vonstatten geht. Schluckstörungen können viele Ursachen haben Ist dieses System gestört, kann das Schlucken Beschwerden bereiten. Vor allem bei älteren Menschen ist das häufig der Fall. Rund die Hälfte der Altenheimbewohner leidet unter Schluckstörungen schätzen Fachärzte. Altersübergreifend sind wohl um die fünf Millionen Menschen in Deutschland von Schluckstörungen betroffen. (Müller et. al., Wiesbaden) Chronische Schluckbeschwerden – Mediziner sprechen dabei von einer Dysphagie – sind keinesfalls harmlos: Den Betroffene verlieren die Lust am Essen und Trinken, nehmen infolgedessen häufig zu wenig zu sich. Das kann einen Gewichtsverlust zur Folge haben, der gerade bei Älteren den Körper anfälliger für Krankheiten macht. Auch Rückzugstendenzen können Betroffene entwickeln, wenn sie aus Scham über ihr Leiden Einladungen zu einem Kaffeeklatsch oder Abendessen ausschlagen. Im schlimmsten Fall kann eine Schluckstörung sogar lebensbedrohlich werden. Gelangen bei einem gestörten Schluckvorgang durch ständiges Verschlucken Flüssigkeiten oder Speisereste in die Atemwege, können sie dort eine Lungenentzündung begünstigen. Schluckstörungen umgehend abklären lassen Schluckstörungen sollten also immer von einem Arzt untersucht werden, sobald sie einem bewusst werden. Denn oft bemerken Betroffene diese erst spät, weil sie ihr Essverhalten unbewusst anpassen. Außerdem können Probleme beim Schlucken ein Anzeichen für eine behandlungsbedürftige Krankheit sein. Schluckbeschwerden können verschiedene Ursachen haben:
Dann können in einigen Fällen auch die Schluckprobleme wieder verschwinden. Entsprechend der großen Bandbreite an möglichen Auslösern können Ärzte, Ernährungstherapeuten, Logopäden oder Pflegepersonal an der Behandlung beteiligt sein. Schlucktraining: Schlucken wieder lernen Bei der Schlucktherapie beim Logopäden lernen Patienten, das Zusammenspiel der einzelnen Muskeln beim Schluckvorgang wieder zu verbessern. Das ist vor allem bei neurologischen Ursachen wichtig, also beispielsweise bei der Parkinson-Krankheit oder nach einem Schlaganfall. Logopäden vermitteln dabei bestimmte Kopfbewegungen und Körperhaltungen, die das Schlucken erleichtern, und trainieren gezielt bestimmte Muskeln. Das alles kann dazu beitragen, dass das Schlucken wieder zu einem selbstverständlichen Akt wird. Zur logopädischen Behandlung gehört auch, gegebenenfalls die Ernährungsweise des Patienten anzupassen. In schweren Fällen kann zumindest vorübergehend eine Ernährung über eine Magensonde sinnvoll sein – etwa wenn durch einen Schlaganfall das Schlucken erschwert ist. Püriertes Essen appetitanregend anrichten Selbst wenn die Betroffenen keine Sonde benötigen, kann es sein, dass sie sich von Breikost ernähren müssen. Diese empfinden viele nicht gerade als ansprechend. Es gibt aber einige Tricks, um diese Mahlzeiten genussvoller zu gestalten:
Rechtlicher Hinweis: Diese Informationen stellen keine umfassende medizinische Beratung dar und ersetzen nicht den Arztbesuch bei Schluckbeschwerden. Bei Anzeichen für eine Schluckstörungen suchen Sie bitte einen Arzt auf. Zuhause sprechen lernen
"Mama, pomm mal!" ruft der zweijährige Nils. Die Mutter antwortet: "Aber Schatz, du siehst doch, dass ich gerade die Wäsche sortiere und danach muss ich gleich noch die Tasche packen, denn die Oma kommt gleich." Leicht genervt versucht es Nils erneut, diesmal mit Nachdruck: "Maaama, pomm mal!". Die Mutter, die gerade alle Hände voll zu tun hat, ruft erneut zu ihrem Kind im Nachbarzimmer: "Nils, ich habe es dir doch gerade erklärt. Du weißt, die Oma wartet nicht gern und überhaupt, hast du deine Schuhe schon angezogen? Beeil dich doch endlich." Spätestens nach der Hälfte der zweiten Antwort der Mutter lag Nils wütend auf dem Boden oder hat sich wichtigeren Dingen zugewandt. Der Grund: Er konnte seiner Mutter sprachlich einfach nicht mehr folgen. Aktive Sprachförderung zu Hause ist für Kinder wichtig! Viele Eltern meinen, die Sprache ihres Kindes entwickelt sich automatisch und bedarf keiner besonderen Förderung. Was im Prinzip richtig ist, funktioniert aber nur, wenn man im Alltag einige typische Fehler vermeidet. Zudem unterstützen Eltern ihre Kinder bei vielen Lernprozessen, warum also nicht bei einem so wichtigen wie der Sprachentwicklung - schließlich halten sie bei den ersten Gehversuchen ihr Kind auch noch an den Händen. Mit der Sprache verhält es sich ähnlich. Durch gezielte kindgerechte Sprachförderung erleichtern Sie Ihrem Kind die Kommunikation mit seiner Außenwelt und der damit verbunden Vorteile und Komponenten, wie zum Beispiel dem sozialen Verhalten. Das anfangs angeführte Beispiel zeigt eine Situation, wie sie täglich in vielen Familien Standard ist. Zeitdruck, die Mutter befindet sich in einem anderen Raum und ruft laut in viel zu umständlichen Sätzen dem Kind Informationen zu, die es nicht verarbeiten kann. Diese und viele andere kleine Fehler können sich soweit summieren, dass das Kind im schlimmsten Fall eine Sprachentwicklungsstörung oder -verzögerung entwickelt. Natürlich muss ein Kind bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um überhaupt das Sprechen erlernen zu können. Voraussetzungen für eine gesunde Sprachentwicklung der Kinder Ohne dass Kinder hören, können sie keine Lautsprache lernen. Die wichtigste Voraussetzung ist also das Hören. Die Motorik der Sprechorgane ist ein weiterer wichtiger Punkt für das Erlernen von Sprache. Zudem brauchen Kinder Kommunikation um sprechen zu lernen. Reden Eltern wenig, falsch oder kaum interaktiv mit ihren Kindern, wird sich deren Sprache auch langsamer entwickeln. Bei alledem muss ein Kind auch die Notwendigkeit einsehen, dass es Sprache überhaupt braucht und dadurch Vorteile hat. Bekomme ich als Kind zum Beispiel jeden Wunsch erfüllt ohne mich äußern zu müssen, benötige ich schlicht weg Sprache nicht als Kommunikationsmittel. Der Anreiz, sie zu erlernen schwindet. Bei alledem muss obendrein Ihr Kind auch noch Freude an Sprache haben. Das erreichen Sie zum Beispiel durch positive Emotionen, wie etwa beim Singen oder bei Fingerspielen. Wie fördere ich die Sprache meines Kindes? Der typische Familienalltag bietet ein breites Spektrum an ganz einfachen Möglichkeiten, das Kind zu fördern. Rituale spielen dabei eine ganz wichtige Rolle, beispielsweise das Vorlesen oder gemeinsame Anschauen von Bilderbüchern, das Gedicht vor dem Essen oder ganz einfach ein Lied in der Badewanne. Suchen Sie nach geeigneten Fingerspielen, Kinderliedern und Büchern für Ihr Kind. Abends ein Buch vor dem Einschlafen bietet die optimale Voraussetzung, damit dass Kind nachts die Worte in Ruhe verarbeiten kann. Sprache fördern heißt: Sprechen. Es nützt nichts, dass Kind vor dem Fernseher zu parken, denn es wird dadurch nicht aktiv sprechen lernen. Der passive Wortschatz der Kinder mag sich erhöhen, aber der aktive Wortschatz bleibt auf der Strecke. Reden Sie also mit Ihren Kindern, auch wenn Sie wissen, dass Ihr Baby mit einem dreiviertel Jahr noch keine Antwort geben kann. Am besten unterstützen Sie die Sprachentwicklung des Kindes wenn Sie viel mit dem Kind sprechen! Sprachentwicklung des Kindes fördern - konkrete Tipps!
Auch Fingerspiele/Reime/Verse können bei der Sprachentwicklung des Kindes helfen. [Bitte beachten Sie: dieser Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!] |
AutorMalte Plath ist Logopäde mit eigener Praxis in Lübeck. Archiv
Mai 2023
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